Homo-Ehe beim US-Militär

Homo-Ehe beim US-Militär

Zwei küssende Soldaten bewegen das Netz

Das Foto zeigt zwei Soldaten in Uniform. Innig küssen die beiden einander, es ist ihr Hochzeitskuss, voller Liebe und Zärtlichkeit: Was vor wenigen Jahren im amerikanischen Militär undenkbar war, wird jetzt im Netz gefeiert.

Eigentlich sollte die Hochzeit von Shane Adriano und Tristian Resz eine kleine familiäre Angelegenheit werden. Das homosexuelle Paar wurde am 11. Februar in Springfield getraut, anwesend waren nur ein paar gute Freunde und der Richter. Doch es kam anders.

Ein Foto der beiden Militärangehörigen, dass sie beim Hochzeitskuss zeigt, veröffentlichte „The American Military Partner Association“ auf Facebook versehen mit herzlichen Glückwünschen an die frisch Vermählten. Binnen weniger Tage wurde der Beitrag tausende Male geteilt.

„Die Mehrheit der Menschen, die unser Foto kommentierten, taten das, weil sie stolz sind, wie weit es beim Militär gekommen ist, zitiert ein lokales Blatt Resz. Das Foto stehe symbolhaft für das Ende des umstrittenen „Don’t Ask, Don’t Tell“-Gesetzes und vergegenwärtige den Wandel bei der US-Armee.

In der Tat: Bis vor wenigen Jahren war es gleichgeschlechtlichen Paaren beim US-Militär nicht möglich, ihre Sexualität offen auszuleben. In den meisten Bundesstaaten war eine sogenannte Homo-Ehe ohnehin verboten.

Frag nicht, sag nichts

Das „Don’t Ask, Don’t Tell“-Gesetz (DADT),  1993 unter Bill Clinton erlassen, sollte schwulen und lesbischen Militärs das Leben eigentlich erleichtern. Nach dem Gesetz blieben Schwule und Lesben im US-Militär unbehelligt, so lange sie sich über ihre sexuelle Orientierung bedeckt hielten. Der faule Kompromiss mit den Konservativen erreichte freilich genau das Gegenteil. Die Vorschrift zwang schwule Soldaten in den Untergrund und sorgte für Diskriminierung, Denunziation und Entlassungen.

Erst im Jahr 2010 schaffte der US-Kongress die umstrittene DADT-Politik ab und hob die institutionelle Diskriminierung Homosexueller im Militär auf. Fünf Jahre später befand der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten die Ehe zwischen Homosexuellen bundesweit für legal.

„The American Military Partner Association“ ist eine der bekanntesten Organisationen in Amerika, die sich für die familiären Belange Homosexueller in der US-Armee einsetzt.

Das glückliche Paar zeigte sich erfreut über die große Anteilnahme: „Es ist ein großartiges Gefühl, jemanden zu finden, mit dem man sein Leben verbringen will. Vielen Dank an alle für die freundlichen Worte“, schrieb Resz und Adrianos Kommentar war ein einfaches „Vielen Dank an alle.“

(Quelle: n-tv.de , 18.02.16)

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