Fips war Tangotanzen

Fips war Tangotanzen

Folge 3 der Kolumne “Neulich war ich tanzen…”

FipsWir konnten Fips (sh. Foto), einen leidenschaftlichen Tänzer und versierten Kenner der Berliner Tanzszene gewinnen, um hier auf GleichTanz.de in einer Kolumne („Neulich war ich tanzen….“) seine ganz persönlichen Eindrücke und Erfahrungen aus dem Paartanz-Nachtleben kundzutun und mit seinen bissigen Kommentaren zu garnieren…  Diesmal war er Tango tanzen.

Neulich fragte mich jemand, wo er in Berlin Tango tanzen lernen könne. Ich fragte: europäisch oder argentinisch? Ob da ein Unterschied bestünde? Hallo, Apfel und Birne?!

Ich erklärte: wenn er angespannt, zuckend in langen Geraden über die Tanzfläche hetzen möchte, wäre der europäische Tango was für ihn. Falls er sich aber mit viel Gefühl im Paar und freien Schritten bewegen will, solle er eher argentinischen Tango lernen.

O.K.! Das mit dem Gefühl kam an und ich empfahl eine der unzähligen Tanzschulen.  Da der Eleve aber nicht alleine gehen wollte, erklärte ich mich bereit, das erste Mal mitzukommen.
Nun gut:  Ich weiß nicht, was das beim Argentinischen Tanzen mit den Strümpfen ist.  Ich hatte zwar Lateinschuhe mit Wildledersohle mit, der Lehrer bestand aber darauf, die erste Stunde in Strümpfen zu absolvieren.  Wir sollten den Kontakt zum Boden finden.  Abgesehen davon, dass der Boden recht kalt war, klebten wir derart am Dreck fest, dass das mit der Bodenhaftung recht schnell verstanden war.

Wo wir gerade bei Bekleidung sind:  Es ist doch ausgesprochen eigen, wie sich Tango Tanzende mitunter kleiden.  Gerne mal viel Stoff um die Beine.  Hosen mit endlosem Schlag oder Wickelröcke.  Auch Sport- oder Jogginghosen hab ich schon gesehen.  Dazu Unterhemden.  Wichtig neben schwarz, sind alle Tarnfarben dieser Welt.  Grau, oliv, oder auch für gewagte – lila.  Und wie gesagt:  Öfter auch mal „strümpfig“!

Im Anschluss gab es eine „Milonga“.  Eine argentinische Tangotanzveranstaltung mit ganz eigenen Regeln.  Mann oder Frau fordert nicht etwa einfach schnell jemanden auf, sondern zuerst muss mehrfach Blickkontakt gesucht werden.  Erst wenn dieser erwidert wird, darf Mann oder Frau zur Tat schreiten.  Stellt sich nun nach einem Tanz heraus, dass die PartnerInnenwahl eigentlich gar keine Gute war, muss auf Gedeih und Verderb die erste „Tanda“, das sind drei bis fünf Tänze (!) durchgestanden werden.  Erst die „Cortina“, ein kurz angespieltes Musikstück zwischen zwei „Tandas“, kann einen wieder erlösen.  Comprendido?

Wer sich nun von alledem nicht abschrecken lässt, sollte es unbedingt mal selber ausprobieren.  Aber Vorsicht: hohes Suchtpotential!

Euer Fips

Fips

und hier findet Ihr die bisherigen Beiträge von Fips:

Folgen 1 & 2 der Kolumne “Neulich war ich tanzen…”

 

 

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