Einstimmiger Beschluss Berlin: Evangelische Kirche für Trauung von Homo-Paaren

Einstimmiger Beschluss Berlin: Evangelische Kirche für Trauung von Homo-Paaren

Ab 2016 sollen Segnungszeremonien für gleichgeschlechtliche Paare den Trauungen von Eheleuten gleichgestellt werden.

Die Frühjahrssynode der Evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (Ekbo) hat am Samstag einstimmig die Einführung von Trauungen für gleichgeschlechtliche Paare beschlossen. Sie folgte damit einem Antrag (PDF) der Räte der Kirchenkreise Charlottenburg-Wilmersdorf, Berlin-Stadtmitte und Steglitz sowie der Landesjugendversammlung.

„Gottesdienste zur Segnung zweier Menschen, die in eingetragener Lebenspartnerschaft leben, werden Gottesdiensten zur Trauung von Mann und Frau gleichgestellt“, heißt es in dem Antrag. Segnungszeremonien für gleichgeschlechtliche Paare hatte es in der Landeskirche seit 2002 gegeben; diese sollten von der gottesdienstlichen Begleitung einer Ehe-Eintragung unterscheidbar sein.

Bis zur nächsten Frühjahrssynode 2016 soll die Kirchenleitung Entwürfe für entsprechende Änderungen des Kirchenrechts erarbeiten, die dann endgültig beschlossen werden. In der Zeit sollen auch die Gemeinden auf die Änderungen vorbereitet und entsprechend sensibilisiert werden. Kritiker hatten befürchtet, gerade ländliche Gemeinden könnten mit den Änderungen überfordert sein.

Medienberichten zufolge hatten Landesbischof Markus Dröge und Martin Germer, der Pfarrer der Kaiser-Willhelm-Gedächtniskirche, die Gleichstellung unterstützt. Die Landeskirche umfasst rund 1,06 Millionen Gläubige.

Vorbild ist die Evangelische Kirche in Hessen-Nassau, die 2013 die Gleichstellung von hetero- und homosexuellen Paaren bei der traditionellen kirchlichen Trauung beschlossen hatte – die Zeremonie heißt allerdings nicht „Trauung“. Bundesweit einmalig werden gleichgeschlechtliche Paare auch in kirchlichen Registern beurkundet. Berlin muss dafür ebenfalls noch die formellen Voraussetzungen schaffen.

 

(Quelle: queer.de; 25.04.15)

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