Fotos und Bericht von den „15. Berliner Meisterschaften … für Frauen- und Männerpaare“ … Und was wurde aus dem GleichTanz-LeserInnen-Preis ?
Im folgenden ein von uns gekürzter Bericht zu den „15. Offenen Berliner Meisterschaften in den Standard- und lateinamerikanischen Tänzen der Frauen- und Männerpaare“ (kurz: Berlin Open) von Kerstin Kallmann, veröffentlicht auf der Webseite unserer Tanzpartnerin pinkballroom. Und das Ganze haben wir hier garniert mit ein paar der schönen Tanzfotos von Mandy Simon, die als größeres Album (und auch schärfer!) ebenfalls dort zu finden sind. Alle dazugehörigen Links stehen ganz unten!
Die Berlin Open 2015 – ein würdiges Jubiläum
Im Jahre 1999 richtete die erst junge Tanzsportgruppe „pinkballroom“ ihr erstes Equality-Tanzturnier, die BerlinOpen, aus. Am 2. Mai 2015 wurde bereits zum 15. Mal zur Berlin Open geladen, wie jedes Jahr seit 1999. Die rechentechnisch kundigen LeserInnen werden sich wundern, noch mal rechnen, sich am Kopfe kratzen….es stimmt: Wir haben dazwischen zweimal die Deutschen Meisterschaften ausgerichtet (2005 und 2013). Aber somit bleibt es richtig: Es waren die 15. Berlin Open.
Zu dem letzten Turnier vor den Deutschen Meisterschaften 2015 starteten 53 Paare getrennt nach Frauen und Männern – übrigens im Jahre 1999 ein absolutes Novum in der Equality-Tanzsport-Szene, heute dagegen bei den großen Turnieren ein Muss.
Am „Vormittag“ starteten wir mit den Standard Frauen und Latein Männern – erstere in vier Klassen und letztere in zwei Klassen (B- und A-Klasse). Die Spontan-Kombination aus Annette Katalin Kühn mit Sibylle May (TSC Contact Düsseldorf) startete in der D-Klasse. … Freitag mal kurz geprobt und Samstag dann schon die gläserne Goldmedaille um den Hals – so geht das;-)
Sophia Arkenstette & Katrin Rosa Purschke kamen in der C-Klasse auf den 4. Platz. Der 5. Platz wurde es für Simone Britz & Stefanie Arndt in der B-Klasse. In dieser Klasse bereiteten sich Ulrike Hesselbarth & Anna Wicher zusammen mit einem anderen Berliner Paar ein sehr knappes Kopf-an-Kopf-Rennen um den 1. Platz, doch leider wurde es für die Beiden nur der silberne Treppchenplatz. In die höchste Klasse wurden nur 3 Paare gesichtet, und diese wurden von den Wertungsrichterinnen in eine eindeutige Reihenfolge sortiert: Kerstin Kallmann & Cornelia Wagner auf den dritten Platz, Tania Dimitrova & Ines Dimitrova auf den zweiten und Caroline Privou & Petra Zimmermann.
Zum Anlass der Siegerehrung wurde auf einen bedeutenden Meilenstein zur Anerkennung des Equality-Tanzsports im DTV hingewiesen: In diesem Jahr wurde erstmals ein Equality-Tanzpaar offiziell in einen Landeskader aufgenommen, und zwar Tania & Ines im Standardkader des LTV Berlin.
Unter den Herren Latein war leider kein pinkballroom-Paar – und diesen Umstand werde ich so lange wiederholen, bis sich wieder zwei Herren erbarmen und in Latein starten! Gewonnen haben dieses Turnier Stephane Galichet & Tony Marcireau – die Charme-Offensive aus Frankreich vom Rainbow Evidanse Paris. Den zweiten Platz erreichten mit Rafal Chmiela & Grzegorz Dyrda das erst zweite polnische Paar, das unseres Wissens nach in einem Equality -Turnier gestartet ist. Für sie selber war es das erste Equality-Turnier.
In der Nachmittags-Session wurden die Turniere Frauen Latein Frauen und Männer Standard ausgetragen. Damen wie Herren tanzten in drei Klassen (C bis A). Bei den Männern erreichten Kurt-Jürgen Beier & Andreas Trummer den 2. Platz in der C-Klasse. Jesper Reinholt & Michael Mews tanzten sich auf den 3. Platz in der B-Klasse. In der höchsten Klasse wollten Gordon Knittel & Stefan Huch mit ihrem wunderschönen Tanzen den Kopenhagenern die Silbermedaille zumindest nicht kampflos überlassen. Mit zwei zweiten Plätzen waren sie schon ganz nah dran, aber Bronze wurde es eben doch. Erwartungsgemäß gewannen Axel Zischka & Stefan Lehner von Rainbow Evidanse Paris das Turnier.
Bei den Damen tanzten in der starken C-Klasse Annette & Sibylle auf den 6. Platz und Sophia & Kathrin auf den 5. Platz. In einer neuen Paarkombination unseres Vereins überzeugten Carmen Buckow & Ilka Spencker mit harmonischem und schönem Tanzen die WertungsrichterInnen und durften die Bronze-Medaille ihr Eigen nennen. Und noch eine neue Paarkombination gewannen diese Klasse: Anika Lautenschläger & Ulrike Gutewort, die an diesem Tag ihr erstes gemeinsames Turnier tanzten …! In der B-Klasse startete die Spontan-Kombination Berlin-Kopenhagen mit Kristin Marunke, deren eigene Partnerin für alle Anwesenden offensichtlich verhindert war. Dafür, dass sie sich erst im Laufe der Vormittagsveranstaltung für den Start entschieden, war der Sieg in dieser hochklassig besetzten B-Klasse schon bemerkenswert. Leider verzichteten sie dann darauf, in der A-Klasse weiter zu tanzen. In dieser Klasse tanzten Kerstin & Cornelia auf den 4.Platz. Tania Dimitrova & Sabine Hartke erreichten knapp vor Finnland und knapp hinter den amtierenden Europameisterinnen Kelly Monshouwer & Liejette Spindler den 2. Platz.
Das begehrte pinkene Band der Spree für die Kombinationswertung ging an Stephane & Tony und das lila Band an Cornelia & Kerstin. Übrigens: Der Verein Rainbow Evidanse Paris war mit zwei Paaren auf dem Turnier und griff alle drei möglichen Turniersiege/Auszeichnunegn für Männer ab – wenn das keine Ausbeute ist!
Es war ein schönes Turnier mit vielen zufriedenen Gesichtern. Es war auch ein hochklassiges Turnier mit mehreren startenden Weltmeisterinnen, Vize-Weltmeistern und Europameisterinnen. Die Turniermusik von Andrea Schlinkert und Winnie Scholz war wunderschön, super interessant und manchmal echt schwer. Bei einigen Tänzen der A-Klasse war es am Anfang ganz still im Saal: Die TänzerInnen zählten den Taktschlag, die ZuschauerInnen taten es ihnen gleich (die WertungsrichterInnen wahrscheinlich auch, aber mit steinerner Miene). Die Spannung stieg und stieg. Umso größer die Erleichterung und der Applaus, wenn dann alle Paare den gleichen – wahrscheinlich richtigen – Takt getroffen haben. Danke dafür!
Wir mussten zwar dieses Jahr erstmals leider auf das Tanzpaar Csaba & Balasz verzichten, aber dafür übernahm Csaba Csetneki gemeinsam mit Alfonso Pantisano die Moderation. Professionell und witzig führten die beiden durch den Tag und ließen den Funken ihres Spaßes auf das Publikum überspringen. Den entspannten Teil des Abends leitete Serkan Arpac, der vielen noch als 10-Tänze-Weltmeister 2010 bekannt ist, mit einer wunderschönen Bauchtanz-Show ein. Nach der abendlichen Siegerehrung wurde das Parkett endlich für alle frei gegeben und bis weit nach Mitternacht sorgte Lady O. mit ihrer Musik dafür, dass es niemand lange auf seinem/ihrem Sitz hielt.
Eine Besonderheit hatten wir uns zu diesem 15. Jubiläum überlegt: Seit langem begleiten PhotographInnen die Berlin Open. Erstmals würdigen wir diese angemessen: Wir haben eine kleine Auswahl von 13 schwarz-weiß Photographien von Jürgen van Buer, Marie-Kristin Eisenhardt und Olaf Höch in dem Berlin Open Kalender festgehalten. Mit dem Kalender bedankten wir uns bei Musik, WertungsrichterInnen und den Offiziellen. Wer ihn noch nicht hat: Wir bringen ihn zur DM mit.
Alles war schön, aber es ist uns ein Faux-pas passiert: Das Abend-Finale war für 20:30 angekündigt. Wir waren aber schneller im Zeitplan. Um keine unnötige Pause in den Turnierablauf zu bringen, wurde das Finale vorverlegt. Wir bitten um Entschuldigung bei den ZuschauerInnen, die just um 20:30 in Vorfreude auf das Finale eintrafen und nur noch das Rennen sahen…. Das wird nicht wieder vorkommen!!! Versprochen!
(Turnierbericht von Kerstin Kallmann, gekürzt. Vollständiger Text hier.)
Weitere Verlinkungen dazu:
Ankündigung der Meisterschaften und weiterführende Links zum Turniertanzen findest Du in dem entsprechenden GleichTanz-Beitrag.
Die konkreten Turnierergbnisse stehen auf der Webseite des deutschen Tanzverbandes für gleichgeschlechtliches Tanzen: DVET.
Die hier gezeigten Turnierfotos sind von Mandy Simon, weitere Fotos von ihr findest Du hier.
Die Termine der nächsten Berliner Meisterschaften:
2016: 23. April; 2107: 29. April; 2018: 28. April
Und was wurde aus dem „LeserInnen-Preis“ von GleichTanz.de ?
Ergänzend zur fachlichen Bewertung des Turniers durch eine Fachjury sollte es eine Bewertung durch eine „Laienjury“ von interessierten LeserInnen unserer Webseite, also eine Art „Publikumspreis“, geben. Gesucht wurden zwei LeserInnen-Jurys mit mind. je drei Mitgliedern – eine für den Vormittags- und eine für den Nachmittagsteil. Diese sollten aus den auf Breitensportniveau tanzenden TurnierteilnehmerInnen der Klassen D, C, und B diejenigen Paare auswählen sollten, die nach ihrer Meinung „am besten“ das gleichgeschlechtliche Paartanzen repräsentieren.
Dieses relativ kurzfristig entwickelte „Projekt“ kündigen wir dann auch erst anderthalb Wochen vor dem Turnier an, und wir bekamen zwar mehrere positive Rückmeldungen zu dieser Idee, aber insgesamt nur drei Zusagen von potentiellen Jurymitgliedern (und die leider auch noch verteilt auf den Vormittags- und Nachmittagsteil). Deshalb konnte unsere Projektidee zu diesem Turnier leider nicht ausprobiert werden, aber wir hoffen, dass im nächsten Jahr sowohl wir von GleichTanz die Zeit & Energie haben werden, dieses Vorhaben erneut anzugehen, als auch dass genügend LeserInnen unserer Webseite Interesse & Mut haben werden, in solch einer Publikumsjury mitzuarbeiten.
Weitere Infos dazu:
GleichTanz-LeserInnen-Preis: Hast-du-lust-Jurymitglied-zu-werden?