Ein besonderes Erlebnis: Tanzen in der Gruppe (Formationstanzen)

Ein besonderes Erlebnis:  Tanzen in der Gruppe (Formationstanzen)

Nach einer bestimmten Choreographie gemeinsam mit anderen tanzen, macht besonders viel Spass!

Auf GleichTanz.de haben wir z.B. in dem Beitrag Tanzen im Kreis und in der Gruppe etwas ausführlicher darüber berichtet, sowie an mehreren Stellen auch auf Rudea – einem Salsa-Gruppentanz für Paare – hingewiesen, und in dem Beitrag „Gleichgeschlechtlich Salsa tanzen“ gibt es am Ende eines Interviews zu Salsa & Rueda auch ein bisschen Rueda zu sehen („Gleichgeschlechtlich Salsa tanzen“ … Interview).

Gruppen- oder Formationstanzen kann entweder aus einer Choreographie für Einzeltänzer*innen oder einer für Paare bestehen.  Im Prinzip kann zu jedem Tanz auch in einer Gruppenchoreographie getanzt werden, und GleichTanz.de berichtete in früheren Beiträgen z.B. über „Höfischen Tanz“ (Tanzen-wie-bei-Hofe) und über „Voguing“ (So schön “camp”: Ein “Voguing-Festival” in Berlin), die besonders gut wirken, wenn sie als Gruppenereignis inszeniert werden.

Im Standard & Latein gibt es entweder zumeist nicht-turnierorientierte Aufführungs- und Show-Gruppen oder die semi-professionellen Tänzer*innen, die als Paare an Turnieren im Formationstanz teilnehmen.  Es gibt diverse Tanzsportvereine, in denen (auch) das Formationstanzen trainiert wird und es gibt schliesslich Wettkämpfe (Bundesliga, sowie Deutsche, Europa- und Weltmeisterschaften).

So wie auch das Turniertanzen von einzelnen Paaren einem ausgefeilten Regelwerk unterliegt, gibt es auch für Formationen entsprechende Wettkampfvorschriften, und diese reichen von den Figuren, die in einem Tanz präsentiert werden müssen, bis zu Kleidungsvorschriften.

Vor allem über den Formationssport im Bereich Standard & Latein informiert der unten folgende Auszug aus Wikipedia, den wir mit einigen Fotos angereichert haben.

Weitere Details dazu finden sich auch auf der Seite des Deutschen Tanzsportverbands (DVT)

Und am Rande bemerkt:  Gleichgeschlechtliche Tanzpassagen sind im Formationstanzen strikt verboten !  (GleichTanz.de berichtete:  Formationstanz: Gleichgeschlechtliche Passagen führen zur Disqualifikation!)

 

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Formationstanzen ist im Gegensatz zum Paartanz und Solotanz das gemeinsame koordinierte Tanzen von mehr als zwei Personen. Prinzipiell lässt sich das Formationstanzen in zwei Arten aufteilen. Zum einen gibt es Formationen aus Einzeltänzern und zum anderen Formationen aus Paaren. Formationen aus Einzeltänzern sind z. B. im Jazz-Modern-Dance und im Gardetanz, als auch im Hip Hop, Showdance und Stepptanz verbreitet. Formationen aus Paaren tanzen entweder einen einzelnen Tanz oder eine größere Anzahl von Tänzen ähnlicher Art.

Je nach getanzten Tänzen kann wiederum in eine Vielzahl von Arten untergliedert werden. Im deutschsprachigen Raum am etabliertesten sind die Standard- und Latein-Formationen, welche in den Ligen des Deutschen Tanzsportverbands (DTV) starten. Zehn-Tänze-Formationen, die alle zehn Standard- und Lateintänze tanzen, gibt es derzeit in Deutschland nicht.

Dieser Artikel behandelt in erster Linie den Formationssport im Bereich der Standard- und Lateintänze, wie er vom DTV und der WDSF reglementiert wird. Hier besteht ein Formationsteam aus mindestens sechs und maximal acht Paaren. Ein Turnier wird in der Regel mit acht Paaren bestritten.
Sonstige Formationen, die Rock ’n’ Roll, Boogie-Woogie oder Jazz-Modern-Dance tanzen, werden in den Artikeln der jeweiligen Tänze behandelt.

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Charakteristik

Musik

Die Musik darf bei Standard- und Lateinturnierformationen maximal sechs Minuten lang sein. Sie besteht aus Einmarsch, Hauptteil und Ausmarsch, wobei nur der Hauptteil in die Wertung eingeht. Der Hauptteil muss zwischen drei und viereinhalb Minuten lang sein. Der Ein- und Ausmarsch darf zusammen nicht länger als anderthalb Minuten sein, wobei deren Aufteilung beliebig ist. Sie sind dazu da, das Publikum auf das jeweilige Thema einzustimmen, werden vom Wertungsgericht aber nicht in die Wertung mit einbezogen. Die einzelnen Teile werden durch ein akustisches Signal, meist durch einen Gongschlag, voneinander getrennt.

In der Regel ist die Musik ein Arrangement von bekannten Musikstücken, die durch Bearbeitung an den jeweiligen Tanz angepasst werden. Jede Formationsmusik hat ein Thema, wie z. B. den Namen einer Musikgruppe, von der die Stücke stammen, oder ein Thema wie „Gipsy“ (engl. „Zigeuner“), „Swing“ oder „Cuba“. Im Grunde genommen ist dem Choreografen bei der Wahl der Musik keine Grenze gesetzt, solange die gewählte Musik der Charakteristik der jeweiligen Tänze entspricht.

Die Produktion einer solchen Formationsmusik kann bis zu 15.000 Euro und mehr kosten, wenn diese von einem Orchester passend auf die Bedürfnisse einer Formation eingespielt wird. Das wird in der Hauptsache von finanzstarken Vereinen der Bundesligen praktiziert, die diese in den Folgejahren zur Refinanzierung an andere Teams unterer Ligen vermieten. Eine zusammengeschnittene Formationsmusik ist hingegen deutlich günstiger und kann – je nach vorhandenem musikalischen Kenntnissen und technischem Wissen – durchaus in Eigenarbeit erstellt werden. Da der Arbeitsaufwand und die nötige Erfahrung zur Erstellung einer geschnittenen Musik nicht gering ist, wird oftmals jedoch, in Vereinen jeder Größe, auf eine gemietete Musik zurückgegriffen.

Bilder

Durch die Veränderungen der Tanzpositionen werden sogenannte Bilder gestellt. So sehen die Wertungsrichter zum Beispiel Rauten, Diamanten, Linien, Kreise, Reihen undDiagonalen. Die Bildentwicklung macht einen großen Teil der choreografischen Leistung aus, da die Wirkung der Schritte und Posen auch stark von den Bildern abhängig ist. Alle Teile müssen aufeinander abgestimmt werden.

Tanztypische Besonderheiten

Zusätzlich zu den üblichen Figuren eines Tanzes gibt es spezielle, die nur in Formationsdarbietungen vorkommen. Dazu gehören bei Lateinformationen neben sonstigen Effekten dasRoundabout, auch als Wanderroundabout und mit Bodenwischer, Pirouetten, Lankenaus, Kettenreaktionen, die sogenannte Velberter Rose, Potstirrer und der Wind, deren gute Ausführungsqualität sehr publikumswirksam sind. Auch sind Herrensoli wegen der meistens dunklen Kleidung und des hellen Parketts sehr beliebt, da hier die Synchronität besonders leicht zu erkennen ist. Im Ein- und Ausmarsch sind zudem Hebefiguren erlaubt.

Kleidung

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Im Bereich der Standardformationen ist für alle Herren ein Frack oder eine Weste in schwarz oder mitternachtsblau vorgeschrieben. Im Lateinbereich sind die Herren in der Regel schwarz gekleidet, da so der Kontrast zum hellen Parkett am größten ist und Bilder leichter zu erkennen sind. Die Regeln sind hier jedoch liberaler. So müssen die Tänzer lediglich einheitlich gekleidet sein. Die Damen dürfen im Rahmen der Kleiderordnung der Turnier- und Sportordnung des DTV unterschiedliche Kleider tragen, was jedoch nur sehr selten der Fall ist.[1]

Bewertung

Die Wertungsrichter bewerten die Leistungen der Mannschaften mit Hilfe eines Punktesystems relativ zueinander. Hierbei stehen ihnen vier Wertungsgebiete zur Verfügung, die, im Gegensatz zum Wertungssystem bei Einzelwettbewerben, gleichberechtigt nebeneinander stehen.[2]

  • Musik – Alle Tänzer müssen dem Rhythmus und dem Takt der Musik folgen. Alle Bewegungen sollen zeitgleich ausgeführt werden. Die Musik selbst (also die Auswahl der Musikstücke) wird nicht bewertet.
  • Tänzerische Leistung – Gewertet wird die Durchschnittsleistung der Formation. Es sollten also alle Tänzer/Paare auf einem ähnlichen Niveau tanzen. Übergänge zwischen Bildern sollen mittels tanztypischer Figuren ertanzt und nicht gelaufen werden.
  • Ausführung der Choreographie – Gewünscht sind gerade Linien und runde Kreise, harmonische und „gut lesbare“ Übergänge zwischen den Bildern. Die Aufteilung der Mannschaft im Raum sollte innerhalb der Choreographie ausgewogen um die Mitte und die Mittelachsen gestaltet sein. Die Fläche sollte vollständig ausgenutzt werden.
  • Durchgängigkeit und Charakteristik – Die Tänze sollen ab dem ersten Takt anhand ihrer charakteristischen Bewegungen erkennbar sein. Der gesamte Vortrag sollte dabei ohne überflüssige Stopps durchgehend gezeigt werden. Ausnahmen bilden Posen, die als „Klatschpausen“ genutzt werden.

In der Vorrunde werden die Wertungen noch verdeckt gegeben, und die Mannschaften in ein großes und ein kleines Finale eingeteilt. Jedes Finale wird dann für sich mit offenen Platzempfehlungen gewertet, aus welchen sich durch Anwendung des Majoritätssystems der finale Platz ergibt. Ausnahmen bildet die Deutsche Meisterschaft sowie WM und EM, bei denen eine Vor-, Zwischen und Endrunde getanzt wird. Letztere wird dann auch offen gewertet.

(Quelle:  https://de.wikipedia.org/wiki/Formationstanzen)

 

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Weitere Beiträge zu diesem Themenbereich:

 

Beiträge auf GleichTanz.de zu Formationstanzsport Standard & Latein:

Formationstanz: Gleichgeschlechtliche Passagen führen zur Disqualifikation!

Welche gleichgeschlechtlichen Formations- und Showtanzgruppen gibt es?

Wer hat Lust, in einer Standard- oder Latein-Showtanzgruppe mitzutanzen?

 

Beiträge auf GleichTanz.de zum Tanzen in der Gruppe:

Tanzen im Kreis und in der Gruppe

Tanzen wie bei Hofe

Gleichgeschlechtlich Salsa tanzen – Rueda (Interview & kleine Ruedasequenz)

So schön “camp”: Ein “Voguing-Festival” in Berlin

 

Weitere Links zum Formationstanzsport Standard & Latein:

Wikipedia:  Formationstanzen

Deutscher Tanzsportverband (DVT)

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