Die beiden Ausstellungen des Schwulen Museums „Porn that Way“ und „Klaus Wowereit – … und das war auch gut so …“ sind bis 17. Mai verlängert worden.
„PORN THAT WAY„
Zum ersten Mal vereint eine Ausstellung die historische und aktuelle Entwicklung von schwuler, lesbischer, queerer und Trans*-Pornografie.
„Porn That Way“ ist eine wissenschaftliche, kritische und zugleich lustvolle Schau. Sie erstreckt sich von den dunklen und versteckten Anfängen der bewusst homosexuellen Pornografie im 19. Jahrhundert bis zu den selbstbewussten öffentlichen Produktionen der 70er Jahre, von Filmen aus der Zeit der AIDS-Krise bis zur aktuellen sex-positiven feministischen Bewegung. Ebenso berücksichtigt wird „Romantischer Porno“ als Antwort auf „Reality Porn 2.0“ und die sich zunehmend etablierende Trans*-Pornografie.
Fotos, Postkarten, Filme und Zeitschriften, Kostüme, Verträge, Originalvideokassetten, Poster, Flyer – genauso Vintage-Dildos, Erektionsspritzen, Pillen und Kameraausrüstungen – aus Archiven und von Studios sowie Privatpersonen rund um den Globus spiegeln die zunehmende Emanzipation queerer Sexualitäten. Zwar zeigen sie teils große zeitliche und kommerzielle Unterschiede, etwa in der Darstellung von lesbischem und schwulem Begehren. Doch vor allem die jüngeren Produktionen, denen sich die Ausstellung ebenfalls widmet, verwischen traditionelle Grenzen von Lust und Geschlecht.
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„Klaus Wowereit“
Klaus Wowereit tritt nach 13 Jahren als Regierender Bürgermeister von Berlin zurück – und kommt nun ins Museum!
Er war der erste deutsche Spitzenpolitiker, der offen mit seinem Schwulsein umging. Früh wurde er als Regierender „Partymeister“ verspottet, auf dem Höhepunkt seiner Karriere gar als Kanzlerkandidat gehandelt. Pleiten wie die immer wieder verschobene BER-Flughafen-Eröffnung und die Steueraffäre des mittlerweile zurückgetretenen Kulturstaatsminister Schmitz waren Gift für seine Umfragewerte und brachten ihm 2012 sogar den Titel „Peinlichster Berliner“ im Ranking des Stadtmagazins TIP ein. Was bleibt, ist vor allem sein Vermächtnis für das Selbstverständnis schwuler Männer im 21. Jahrhundert.
In den letzten Monaten seiner Amtszeit entschied Wowereit die Leser-Umfrage des Magazins MÄNNER nach dem Homo-Helden des Jahres 2014 für sich.
Im großen Abschiedsinterview im Dezemberheft des Lifestylemagazins für schwule Männer sagt er über das Amt des Regierenden Bürgermeisters: „Die Ämter sind keine Quotenämter für Schwule. Von daher ist das was ganz Normales. Ich bin nicht gewählt worden, weil ich schwul war, sondern weil ich Klaus Wowereit war, der dann auch schwul war – nicht in der anderen Reihenfolge. Das ging beim Kollegen Ole von Beust sicher auch so.“
Von Beust wiederum, Erster Bürgermeister von Hamburg a.D. (CDU), attestiert seinerseits gegenüber MÄNNER: „Damals als CDU-Bürgermeisterkandidat hatte ich die Sorge, zu meiner Sexualität befragt zu werden. Ich lebte mein Schwulsein offen, aber nicht öffentlich. Witzigerweise bin ich jedoch nie gefragt worden. Im Fortgang hat aber Wowereits Mut viel zur Entkrampfung des Themas beigetragen.“
Die Ausstellung „UND DAS WAR AUCH GUT SO“ – 13 JAHRE KLAUS WOWEREIT befasst sich mit seinem Vermächtnis für das Bild von Schwulen in der deutschen Gesellschaft, aber auch mit den Höhen und Tiefen seiner Karriere und der Rolle des Boulevard.
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(Quelle: schwulesmuseum.de)