Posieren wie ein Model – das ist die Grundlage des Vogue-Tanzens … Vom 08. bis 13. Dezember gibt es dazu einige Sehbeispiele und Mitmachmöglichkeiten im Rahmen eines kleinen „Festivals“.
Posieren wie ein Model oder sich auf dem Boden wälzen wie ein/e Striptease-TänzerIn … und das alles in eine Musik einbauen – das ist die Grundlage des Voguings. Das Tanzen wie ein Vogue-Model begann in den 80ern, wurde durch Teile der schwulen Szene eine Zeit lang begeistert aufgenommen und z.B. durch Madonna populär gemacht.
Neben dem „traditionellen“ Voguing haben sich im weiteren Verlauf auch Strömungen entwickelt, die durch Formen des Straßen-Tanzes (Brakedance u.ä.) beeinflusst waren und zu artistische Meisterleistungen hervor brachten.
Berlin Voguing Out Festival
Vom 08. bis 13. Dezember gibt es in Berlin ein Voguing-Festival mit Workshops, Aufführungen und Parties, sowie einer Podiumsdiskussion zu „Homexualität im Urban Dance“. Weitere Infos dazu am Ende dieses Beitrags!
Hintergrundinfos zum Voguing
Die Infos dieses Abschnitts haben wir aus wikipedia:
Vogue oder Voguing bezeichnet einen Tanzstil, der zu Beginn der 1980er Jahre in der Ballroom-Szene der marginalisierten homosexuellen Subkultur von New York Harlem entstand. Der Tanzstil entwickelte sich durch seine typisch streng linearen und rechtwinkligen Arm- und Beinbewegungen in Anlehnung an Posen und Körperhaltungen von Models. Die Bezeichnung stammt entsprechend von der gleichnamigen Modezeitschrift Vogue.
Formen
Die Grundlage der Bewegung ist das bewusste Schreiten auf dem Laufsteg, das sich durch ausgeprägten Hüftschwung und das Überkreuzen der Fußballen beim Aufsetzen auf einer absolut geraden Linie auszeichnet. Jeder Schritt wird einzeln betont und mit den Schultern unterstützt. Davon ausgehend werden Bewegungen eingebaut, die jeweils in für kurze Momente gehaltenen Posen enden. Ursprünglich wurden für diese Posen Inspirationen aus Martial-Arts-Filmen, Hip-Hop, rhythmischer Gymnastik bezogen, einige Tänzer erhoben den Anspruch mit ihren Körpern ägyptische Hieroglyphen nachzustellen. Schließlich setzten sich typische Posen aus der Modefotografie durch: Jede Bewegung markiert ein Foto, eine Bewegungsfolge eine Fotoserie. Linien und Winkel werden exakt einstudiert und ausgeführt.
Entwicklung
In den frühen 1980er Jahren wurde er durch afroamerikanische und lateinamerikanische Homosexuelle erweitert und individualisiert.
Der Tanz wurde 1989 durch die Single-Veröffentlichung Deep in Vogue von Malcolm McLaren, den Song Vogue von Madonna aus dem Jahr 1990 oder den Dokumentarfilm „Paris is Burning“ von Jenny Linvingston auch beim internationalen Mehrheitspublikum populär.
Wichtiger sozialer Ort des Vogue-Tanzes seit seiner Entstehung sind Wettbewerbe, die zwischen familienähnlich gebildeten Vereinigungen, den Houses, ausgetragen werden. Die Houses tragen oft Markennamen oder Bezeichnungen aus der Modewelt, so beispielsweise das House of Dior, das House of Escada, das House of LaBeija oder das House of Xtravaganza.
„Vogue ist ein bisschen oberflächlich, weil man nach seinem äußeren Auftreten beurteilt wird“, sagte Tänzer und Tanzlehrer Archie Burnett 2014. „Wenn du aber sonst nichts hast, keine Arbeit, kein Geld, und du der Gesellschaft nichts bedeutest – you fake it to make it.“
Video-Beispiele zum Voguing
Hier haben wir eine kleine Auswahl an Filmen zum Vogue-Tanzen zusammengestellt, die ein Stück weit die unterschiedlichen Richtungen zeigen sollen oder die das Vogue-Tanzen erklären und zum Mitmachen einladen könnten:
Möchtest Du noch mehr Vogue-Tanzen sehen?
Dann kommst Du mit diesem Link zu einer Auswahl weiterer Voguing-Filme auf der Webseite des Festival.
Berlin Voguing Out Festival
Das einwöchige Festival vom 08. bis 13. Dezember dreht sich im Kern um den Tanz des Voguing. Aufgrund seiner Herkunft ist ein breites
Themenfeld in den modernen Tanzstil eingeschrieben, dem traditionell in der dazugehörigen Ballroom Kultur Rechnung getragen wird. Erfahrungen mit Rassismus, Trans- und Homosexualität, das Spiel mit den Geschlechtergrenzen im Allgemeinen und die popkulturellen Einflüsse auf Kultur und Subkultur spielen dabei die zentrale Rolle.Wir möchten mit dem Festival die bunte und faszinierende Kultur um das Voguing und dessen emanzipatorische Kraft einem breiten Publikum präsentieren und zur Teilhabe einladen.
DAS FESTIVALPROGRAMM IM ÜBERBLICK
Dienstag | 8. Dez 2015 bis Sonntag | 13. Dez 2015
Workshops mit Archie Burnett, Aviance Milan, Vjuan Allure und Lasseindra Ninja
Ort: Motion*s Tanz und Bewegungsstudio | Alte FeuerwacheFreitag | 11. Dez 2015 | 20 Uhr
Diskussionspanel „Homosexualität im Urban Dance“ & BOO HOO X BERLIN VOGUING OUT Party
Ort: SüdblockSamstag | 12. Dez 2015 | 20 Uhr
Jingle Ball – Voguing Ball hosted by Georgina Leo Melody
Ort: HAU Hebbel am Ufer (HAU2)
Karten: 15 Euro (Limitierte Kombitickets für „The Jingle Ball“ und „Funkin‘ Stylez“: 25 Euro)Anschließend Aftershow-Party (Eintritt: 5 Euro)Sonntag | 13 Dez 2015 | 16.30 Uhr
Funkin‘ Stylez – Qualification 2015
Ort: HAU Hebbel am Ufer (HAU2)
Karten: 15 Euro (Limitierte Kombitickets für „The Jingle Ball“ und „Funkin‘ Stylez“: 25 Euro)
Weitere Informationen zum Voguing-Festival: PM BVO 2015
(Beitrag: Günther Schon)