69 Prozent der Schweizer wollen die Ehe für alle

69 Prozent der Schweizer wollen die Ehe für alle

Eine repräsentative Umfrage im Auftrag von Pink Cross unterstützt die Gleichstellung von Lesben und Schwulen.

Auch in der Eidgenossenschaft ist die Bevölkerung weiter als die Politik: Nach einer neuen repräsentativen Umfrage im Auftrag der Schwulenorganisation Pink Cross, die am Freitag im „Tages-Anzeiger“ veröffentlicht wurde, sprechen sich 69 Prozent der Schweizer Bevölkerung für eine Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare aus. Ablehnend äußerten sich 25 Prozent, unentschieden zeigten sich sechs Prozent.

Die Unterstützung für die Ehe für alle fällt bei Frauen (71 Prozent) etwas höher aus als bei Männern (66 Prozent). Bei Schweizern über 65 Jahren gab es eine Zustimmung von „nur“ 61 Prozent.


Bild: Pink Cross

Die Ungleichbehandlung von homosexuellen Paaren wollen Anhänger aller Parteien mehrheitlich beenden. Am unumstrittensten ist die Ehe-Öffnung bei Grünen-Wählern mit 94 Prozent. Bei Anhängern der konservativen CVP liegt die Zustimmung bei 64 Prozent, bei Fans der rechtspopulistischen SVP bei 59 Prozent – beide Parteien sind strikte Gegner einer Gleichstellung.

Beim Adoptionsrecht sind die Schweizer gespalten

Dass es trotz der Zustimmung zur Ehe-Öffnung weiterhin Vorbehalte gegen Lesben und Schwule gibt, zeigt die Frage nach dem Adoptionsrecht. Nur 50 Prozent der befragten Schweizer sprachen sich für die Stiefkindadoption in gleichgeschlechtlichen Beziehungen aus. 39 Prozent äußerten sich ablehnend, elf Prozent unentschieden.

Ein deutliches Ergebnis gab es dagegen bei der Frage, ob der Antirassismusartikel des Schweizer Strafgesetzbuchs auf Lesben, Schwule und Transmenschen ausgeweitet werden soll. Dies wurde von 86 Prozent klar unterstützt.

Auch in allen repräsentativen Umfragen in Deutschland wurde in den letzten Jahren eine deutliche Mehrheit in der Bevölkerung für die Ehe für alle festgestellt. Bei der jüngsten YouGov-Befragung aus dem Januar 2016 sprachen sich 68 Prozent der Bundesbürger für die rechtliche Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben aus (queer.de berichtete).

Quelle: queer.de (14.10.16)

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